Am Sonntag, den 3.März, ist es vier Jahre her, dass das Kölner Stadtarchiv einstürzte und zwei junge Menschen unter sich begrub. Aus diesem Anlass lädt Oberbürgermeister Jürgen Roters am Sonntag, 3.März 2013, 14:00 Uhr, dazu ein, der beiden Opfer an der Einsturzstelle zu gedenken.
In Vertretung des Oberbürgermeisters wird Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes die Anwesenden an der Nordseite der Einsturzstelle am Waidmarkt (vor der Gaststätte „Papa Rudi’s“) zu einer Gedenkminute bitten. Auch in diesem Jahr werden zwei Kränze für Kevin und Khalil niedergelegt.
Köln sucht nach Verantwortlichen
Vier Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs suchen die Ermittler weiter nach den Verantwortlichen der Katastrophe mit zwei Toten. Die Untersuchungen der Kölner Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung richteten sich nach wie vor gegen unbekannt, sagte Sprecher Ulrich Bremer am 04.02.2013. Für beide Delikte gelte eine fünfjährige Verjährungsfrist, die am 3. März 2014 ablaufe.
Die Staatsanwaltschaft sei optimistisch, dass sie vor Verjährungsablauf die Beschuldigten benennen und ein neues Ermittlungsverfahren in Gang setzen könne. Dass vor allem Mitarbeiter der Baufirmen Bilfinger und Züblin verdächtigt würden – wie die „Wirtschaftswoche“ schreibt – bestätigte Bremer nicht.
Am 3. März 2009 war das Archiv – sehr wahrscheinlich wegen unterirdischer Arbeiten zur Erweiterung der U-Bahn – eingestürzt. Zwei Menschen starben, der gesamte Archivbestand wurde verschüttet.
Beweissicherung verzögert sich
95 Prozent der teilweise extrem kostbaren Archivgüter konnten in einer langwierigen Aktion geborgen werden. Wie viele davon zu retten sind, ist noch unklar. Die Stadt geht von einem Gesamtschaden von einer Milliarde aus, für den die noch zu ermittelnden Verantwortlichen aufkommen sollen. Es gebe eine Flut von Beweismaterialien, die weiter ausgewertet würden, sagte Bremer. Die Beweissicherung an der unterirdischen Unglücksstelle verzögere sich aber, weil die Bergung der Archivgüter so lange gedauert habe. Derzeit entstehe ein kompliziertes Besichtigungsbauwerk in der Baugrube, das aber für die Arbeit der Gutachter in diesem Jahr wohl nicht mehr fertig werde.
Quelle: www.stadt-koeln.de www.welt.de