Staatsministerin Maria Böhmer: „Wer heute junge Migranten ausbildet, sichert sich die Fachkräfte von morgen“

Staatsministerin Maria Böhmer hat eindringlich an die Arbeitgeber appelliert, intensiver als bisher junge Migranten auszubilden. „Der Berufsbildungsbericht 2012 belegt: Betriebe haben zunehmend Probleme, freie Ausbildungsplätze zu besetzen. Durch den demografischen Wandel stehen immer weniger Bewerber zur Verfügung. Deshalb fordere ich die Arbeitgeber dringend auf, verstärkt die Ausbildung von jungen Migranten in den Blick zu nehmen. Ihre Ausbildungssituation hat sich zwar leicht verbessert. Von einer Chancengleichheit kann aber noch lange keine Rede sein. Es ist jetzt höchste Zeit, den demografischen Wandel als Rückenwind anzusehen und die Ausbildung von Migranten voranzutreiben“, betonte Staatsministerin Böhmer heute anlässlich der Bundestagsdebatte über den Berufsbildungsbericht 2012.

Laut Bericht hat sich die Ausbildungssituation von ausländischen Jugendlichen leicht verbessert. Ihre Ausbildungsbeteiligungsquote stieg von 31,4 Prozent im Jahr 2009 auf 33,5 Prozent im Jahr 2010. Sie lag aber nur etwa halb so hoch wie die der deutschen Jugendlichen (65,4 Prozent). „Wer jetzt die Potenziale von Migranten nutzt, sichert sich die Fachkräfte für die Zukunft seines Unternehmens! Die Ausbildung von Migranten ist ein mehrfacher Gewinn: Sie stehen für die wachsende Vielfalt in unserem Land und können als Brückenbauer besonders gut neue Kundenkreise ansprechen. Zudem ist es angesichts des internationalen Wettbewerbs für Arbeitgeber von großem Vorteil, dass Migranten häufig in mehreren Sprachen zu Hause sind. Migranten auszubilden heißt, in die eigene Zukunft zu investieren. Und gleichzeitig den Migranten selbst eine erfolgreiche Perspektive in unserem Land zu bieten“, erklärte Böhmer.

. Politik und Wirtschaft ziehen hierbei an einem Strang. Im Nationalen Ausbildungspakt ist die Förderung von Migranten seit 2010 wichtiger Schwerpunkt. Als Mitglied des Ausbildungspaktes führe ich jährliche Ausbildungs- und Elternkonferenzen durch. Dabei stehen der intensive Austausch und die Bildung von Netzwerken am Übergang von der Schule in den Beruf im Mittelpunkt. Die Weichen für eine größere Chancengleichheit von Migranten auf dem Ausbildungsmarkt sind gestellt“, erklärte Böhmer.

„Jetzt gilt es, die Anstrengungen gemeinsam zu verstärken. Notwendig ist beispielsweise eine intensive und frühe Berufsorientierung in den Schulen. Eine entscheidende Rolle kommt auch den Eltern zu. Sie sind wichtige Vorbilder und Ratgeber für ihre Kinder. Für die Verantwortlichen in Schulen und bei der Berufsberatung gilt es, die Eltern intensiv einzubeziehen. Zudem müssen die Eltern in die Lage versetzt werden, ihre Kinder auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen, damit die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben erfüllt werden. Die Eltern sollen wissen: Das deutsche Ausbildungssystem bietet ihren Kindern hervorragende Aufstiegschancen für die Zukunft“, betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

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Presse- und Informationsamt der Bundesregierung