Aus Anlass der Herbstvollversammlung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), die vom 27. bis 29. November 2016 in Köln zusammentreten wird, findet am Freitag, dem 27. November 2015 um 17 Uhr ein orthodoxer Vespergottesdienst im Chor des Hohen Doms zu Köln statt. Anschließend werden am Dreikönigenschrein die Gebeine der Magier (Heilige Drei Könige) verehrt.
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass – dank des freundlichen Entgegenkommens des Domkapitels sowie des Erzbischofs von Köln, S.Em., des H.H. Rainer Maria Kardinal Woelki – in der weltberühmten römisch-katholischen Kathedrale der Domstadt ein orthodoxer Gottesdienst gefeiert werden kann. Die Predigt bei der Vesper hält S. Exz. der hochwürdigste Bischof Sergije von Frankfurt und ganz Deutschland (Serbische Orthodoxe Kirche). Es wäre ein beeindruckendes Zeichen unserer Präsenz in diesem Lande, wenn zahlreiche Gläubige daran teilnehmen würden. Daher sind alle orthodoxen Gemeinden eingeladen, an diesem Gottesdienst teilzunehmen.
Die Heiligen Drei Könige und die Stadt Köln
Die Magier (griech. Μάγοι), Weise aus dem Morgenland (oder in Deutschland, besonders im Rheinland, auch „Heilige Drei Könige“ genannt) sind die im Matthäus-Evangeliums (Mt 2) erwähnten „Sterndeuter“, die durch den Stern zum neugeborenen Herrn Jesus Christus nach Bethlehem geführt wurden. Die in der Westkirche verbreiteten Namen Caspar, Melchior und Balthasar werden erstmals im 6. Jahrhundert erwähnt. In der orthodoxen Kirche wird ihrer am Fest der Christgeburt am 25. Dezember in etlichen Hymnen gedacht. Nach der Überlieferung hat die hl. Helena, die Mutter des apostelgleichen Kaisers Konstantin, auf einer Pilgerfahrt in Palästina um das Jahr 326 die Gebeine der Magier gefunden und mit sich genommen. Bischof Eustorgius von Mailand († um 350) habe dann einige Jahre später die Reliquien als Geschenk des Kaisers erhalten und persönlich nach seinem Bischofssitz Mailand überführt. Nach der Eroberung Mailands durch den römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1162 erhielt der kaiserliche Kanzler und Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine 1164 als Geschenk vom Kaiser. Am 23. Juli 1164 gelangten die Reliquien nach Köln, wo sie bis heute im Kölner Dom verehrt werden, und zwar im „Dreikönigenschrein“, der etwa zwischen 1190 und 1225 durch den Goldschmied Nikolaus von Verdun gefertigt wurde. Er gilt als das größte erhaltene und künstlerisch anspruchsvollste Reliquiar aus dem deutschen Mittelalter.
Quelle: http://www.orthodox-bruehl.de/