Sonderausstellung: Von 23. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016
Fast zehn Jahre saß Erich Sander, der Sohn des berühmten Kölner Fotografen August Sander, als Häftling in der Strafanstalt in Siegburg ein. 1935 war er wegen Vorbereitung zum Hochverrat (Widerstand gegen das NS-Regime) zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt worden. Am 23. März 1944 starb Erich Sander in der Haft. Erich Sander dokumentierte als Gefängnisfotograf die Situation der politischen Gefangenen in der Strafanstalt Siegburg und schmuggelte Briefe sowie Fotografien aus der Haft.
Die Besucherinnen und Besucher erhalten in den fünf Bereichen der Ausstellung einen umfangreichen Blick auf das bewegte Leben Erich Sanders und seiner Familie. Rund 50 zum Teil noch nie in Ausstellungen gezeigte Fotografien von August Sander, dokumentieren Erichs Kindheit und Jugend sowie das familiäre und künstlerisch-politische Umfeld. Ein Teil der annähernd 40 Fotografien von Erich Sander spiegelt den Einfluss des Vaters auf sein fotografisches Werk wider.
Die Mehrzahl stellt eine außergewöhnliche Dokumentation der Lebensbedingungen politischer Häftlinge während der Zeit des Nationalsozialismus dar. Ergänzt wird die Fotoausstellung durch Dokumente und Objekte aus dem Haus der Familie, wie zum Beispiel bislang nicht publizierte Briefe von Erich Sander oder seine Totenmaske, eine einzigartige Hinterlassenschaft.
Quelle: www.koeln.de