NRW-Minister Remmel: Hormoneinsatz in der Nutztierhaltung muss begrenzt werden

NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Johannes Remmel kritisiert den Einsatz von Hormonen in der Zucht von Schweinen vor allem zum sogenannten „Fruchtbarkeitsmanagement“.

„Die Abgabe von Hormonen in der industriellen Tierhaltung zum Stallmanagement steht im Widerspruch der eigentlichen Zielsetzung des Arzneimittelgesetz: der Behandlung von Krankheitssymptomen“, erklärte der Minister zum Auftakt der Grünen Woche 2014 in Berlin. „Die Sauen sind nicht krank. Die Hormone werden eingesetzt, um Arbeitsabläufe zu erleichtern. Folgen dieser unkontrollierten Hormonabgaben für Mensch und Umwelt sind nur schwer abzuschätzen. Über die Gülle können ausgeschiedene Hormone auf unsere Felder gelangen und damit wahrscheinlich auch in unsere Oberflächengewässer und ins Grundwasser.“Laut einer Studie des BUND werden in Schweineställen Hormonpräparate eingesetzt, um den Betreuungsaufwand der Muttertiere zu verringern und die Ferkelanzahl zu erhöhen: Gesunde Sauen bekommen Hormone verabreicht, damit deren Sexualzyklen gleichgeschaltet werden. Damit sollen die fruchtbaren Tage von Sauen so aufeinander abgestimmt werden, dass die Geburt von Ferkeln für einen bestimmten Tag synchronisiert wird. Die Studie weist als weitere Folge dieser Praxis aus, dass die Sauen durch die Hormonbehandlung mehr Ferkel zur Welt bringen, als die Sau Zitzen hat. Hierdurch kann ein Teil der Ferkel seitens der Muttersau nicht ausreichend mit Milch versorgt werden.

Im Rahmen der Amtschefkonferenz der Landwirtschafts-Staatssekretäre in Berlin, haben deshalb die Bundesländer NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Rheinland Pfalz und Baden- Württemberg das Bundeslandwirtschaftsministerium aufgefordert, diese komplexen Zusammenhänge zu prüfen und eine Strategie zur Reduktion des Einsatzes von Hormonen in der Nutztierhaltung aufzuzeigen.

Quelle: www.nrw.de

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