Von 2000 bis 2011 haben sich 630.000 Zuwanderinnen und Zuwanderer in NRW dauerhaft niedergelassen. Die Hälfte von ihnen stammte aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion. Dies geht vorab aus der neuen Zuwanderungs- und Integrationsstatistik NRW hervor, die Anfang 2013 veröffentlicht wird.
Über 40 Prozent der Neuzuwanderinnen und -zuwanderer hatten die Fachhoch- oder Hochschulreife. Sie schnitten damit besser ab als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund in NRW (38,0 Prozent). „Noch nie zuvor hatten wir so viele gut qualifizierte Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer. Viele bringen genau die Qualifikationen mit, die unsere Wirtschaft braucht. Ohne sie wäre der Fachkräftemangel in unserem Land noch viel größer“, sagte Arbeits- und Integrationsminister Schneider in Düsseldorf.
Insgesamt sei die neue Zuwanderung nicht nur besser ausgebildet, sondern auch weiblicher und jünger als in der Vergangenheit, so Schneider. Und auch die Integration mache gute Fortschritte. Rund 25 Prozent der Neuzuwanderinnen und -zuwanderer hatten einen tertiären Abschluss, sind also Absolventen einer (Fach-)Hochschule, Meister oder Techniker. Mit 53,8 Prozent ist der Frauenanteil besonders hoch, 42,7 Prozent sind jünger als 30 Jahre, 37,5 Prozent sind ledig.
„Die Verankerung auf dem Arbeitsmarkt ist insgesamt positiv“, betonte Schneider. So arbeiten 63,4 Prozent der erwerbstätigen Neuzuwanderinnen und -zuwanderer in Vollzeit. Trotz kurzer Aufenthaltszeit sind 13,3 Prozent der neuen Zuwanderer aus Osteuropa als Selbständige tätig, bei den aus Polen Zugewanderten sind es sogar 28,1 Prozent. Die Selbständigenquote liegt deutlich oberhalb der für alle Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund in NRW (8,9 Prozent). „Die Erwerbslosenquote von insgesamt 13,4 Prozent zeigt aber, dass viele Neuzugewanderte ihre gute formale Bildung noch nicht vollständig in Beschäftigung umsetzen können“, sagte Minister Schneider.
In NRW leben heute 166.000 Personen, die seit 2000 aus der ehemaligen Sowjetunion zugezogen sind, 79.000 kamen aus Polen und 41.000 aus dem ehemaligen Jugoslawien. Datenquelle ist der Mikrozensus, die jährliche Befragung von einem Prozent der Haushalte durch das Statistische Landesamt (IT.NRW).
Das in diesem Jahr verabschiedete Teilhabe- und Integrationsgesetz gibt der Landesregierung auf, jährlich eine kommentierte Zuwanderungs- und Inte-grationsstatistik vorzulegen. Diese wird ab Anfang 2013 jährlich vom NRW-Integrationsministerium veröffentlicht und enthält eine Fülle von Daten und Informationen zur Zuwanderung und zum Stand der Integration. Anders als die bisherige enthält die neue Statistik unter anderem auch viele Angaben zu Menschen mit Migrationshintergrund, erfasst also auch Deutsche mit einer Zuwanderungsgeschichte. Bislang konnte bei den meisten Daten nur nach Ausländern oder Deutschen unterschieden werden.
Insgesamt lebten im Jahr 2011 über vier Millionen Menschen mit einem Migrationshintergrund in NRW, etwa die Hälfte von ihnen waren deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.
Weitere Informationen zum Stand der Integration gibt es unter: www.integrationsmonitoring.nrw.de.