Aufgrund ihrer geografischen Lage sowie ihrer vielfältigen migrationspolitischen Verflechtungen mit EU-Mitgliedstaaten wie auch Drittstaaten ist die Türkei bezüglich Fragen der Migration nach Deutschland und Europa von erheblichem Interesse.
Die Türkei ist nicht nur ein Sendeland für Migranten, sondern auch ein bedeutendes Transit- und Empfängerland. Trotz zuletzt stark sinkender Zahlen ist die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland weiterhin der Brennpunkt für irreguläre Migration in die EU. Die Türkei ist auch ein bedeutendes Zielland für Flüchtlinge und Asylbewerber, z. B. aus dem Irak und aus Afghanistan. Zudem hat das Land 2012 über 150.000 syrischen Flüchtlingen Schutz gewährt. Zum Ende 2013 rechnet der UNHCR mit knapp 600.000 syrischen Schutzbedürftigen in der Türkei.
Im Asylbereich nimmt der UNHCR eine zentrale Rolle bei der Versorgung und Unterstützung von Schutzbedürftigen sowie deren Ansiedlung in Drittstaaten ein, da die Türkei in diesem Feld bislang hinter internationalen Forderungen zurück bleibt.
Zuwanderung aus der Türkei sollte vor dem Hintergrund bereits etablierter Migrationssysteme sowie demografischer und arbeitsmarktrelevanter Aspekte auch als eine Chance für Deutschland und die EU verstanden werden.
Quelle: www.bamf.de