Migrantenorganisationen im Bundesamt

„Um die Willkommens- und Anerkennungskultur in Deutschland weiter auszubauen, braucht es starke Migrantenorganisationen.“ – Dieses einhellige Fazit zogen sowohl die 170 Teilnehmer, als auch die geladenen Referenten und Experten am 25. und 26. Januar im Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

 Wie jedes Jahr waren Migrantenorganisationen aus ganz Deutschland eingeladen, um sich vor Ort über aktuelle Fragestellungen der Integration auszutauschen und gemeinsam Handlungsfelder zu entwickeln.  „Integration kann nur erfolgreich sein, wenn sich jeder, der in Deutschland lebt, verantwortlich fühlt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und seinen Beitrag hierzu leistet“, so Dr. Manfred Schmidt, Präsident des Bundesamts, zu Beginn der Tagung.

„Einseitige Erwartungen sind keine Lösung“, betonte auch Kenan Küçük, Sprecher des Forums der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen. Er betonte, dass für Migrantinnen und Migranten Deutschland längst Heimat sei und sie sich mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft gleichberechtigt fühlten. „Die Verantwortung für eine gelingende Willkommens- und Anerkennungskultur tragen wir gemeinsam.“   

Die angebotenen Workshops sowie Arbeitsgruppen mit Hilfe der Open Space-Methode konzentrierten sich daher auf die Frage, was die Migrantenorganisationen tun können, um zur Gestaltung einer offenen Gesellschaft beizutragen.  Auch zahlreiche Fachvorträge wurden angeboten mit dem Ziel, dass Migrantenorganisationen diese Informationen an ihre Ratsuchenden weitertragen. Inhaltliche Schwerpunkte der diesjährigen Vorträge waren die Fachkräftegewinnung als Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. „Ansässige und zuziehende Migranten sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Fachkräftepotenzials der Zukunft“, so Dr. Hans-Dietrich von Löffelholz, Referatsleiter in der Forschungsgruppe des Bundesamts. Der zunehmende Fachkräftebedarf bringe jedoch auch steigende Anforderungen an die jüngere Migrantengeneration mit sich.

Ariane Baderschneider vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung und Katharina Pfister von der Anerkennungsstelle für ausländische Abschlüsse der Industrie- und Handelskammer in Nürnberg erläuterten die Möglichkeiten des neuen Anerkennungsgesetzes und stellten dessen Umsetzung in der Praxis dar. Obgleich die eigenen Beratungsangebote und die zugehörige Anerkennungs-Hotline des Bundesamts stark angenommen würden, könnten Migrantenorganisationen hier als Brückenbauer und Mittler einen Beitrag leisten. „Der Beratungsbedarf ist groß“, stellten die Vortragenden gemeinsam fest.

Michael Rosenbach, Gruppenleiter im Bereich Integrationsförderung und Migrationsberatung, resümierte am Ende der Tagung: „Es gibt noch viele Wege, die wir alle gemeinsam gehen werden. Die Migrantenorganisationen spielen hierbei eine wichtige Rolle.“

Quelle: www.bamf.de

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