Die Partner des Pakts für Ausbildung sehen beste Chancen für Auszubildende, auch für Lernschwächere. Bundesbildungsministerin Annette Schavan betonte, ein Schwerpunkt des Paktes sei die „Beratung, Begleitung und Qualifizierung derer, die sich schwer tun“.
Mit der Informationsoffensive „Berufliche Bildung – Praktisch unschlagbar“ sollten leistungsstarke Jugendliche, aber auch Schulen, Lehrer, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Studierende auf die Attraktivität aufmerksam gemacht werden.
„Wir wollen bei Leistungsstarken dafür werben, dass berufliche Bildung kein Plan B ist“, erklärte Schavan. Denn noch immer ist der Ausbildungsmarkt in Bewegung. Täglich kommen neue Angebote hinzu, zum Beispiel wenn Jugendliche zugesagte Ausbildungsplätze nicht antreten, weil sie eine Alternative gefunden haben.
Die Nachvermittlungsaktionen der Partner des Ausbildungspaktes sind bereits in vollem Gange. „Wir kämpfen derzeit um jeden Lehrling“, erklärte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler.
Gute Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres gibt es erneut mehr unbesetzte Ausbildungsplätze (33.300) als unversorgte Bewerber (15.700). Die Zahl der unbesetzten Stellen lag damit um 3.586 über dem Vorjahreswert.
Bis Ende September 2012 wurden der Bundesagentur für Arbeit rund 517.100 Ausbildungsstellen gemeldet, 16.847 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber stieg, auch als Folge doppelter Abiturjahrgänge, um 16.800 auf 559.900 (+3,1 Prozent) an.
Was für die Jugendlichen erfreulich ist, macht den Betrieben zunehmend Sorgen. Vor allem in der Gastronomie, im Einzelhandel, aber auch in traditionellen Handwerksberufen konnten Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. Damit verbessern sich die Chancen für Altbewerber und lernschwächere Jugendliche deutlich.
Alle Potenziale nutzen
Für schwächere Schülerinnen und Schüler gestaltet sich der direkte Einstieg in eine Ausbildung nach wie vor schwierig. Diese Jugendlichen sollen jedoch so rasch wie möglich und ohne Umwege in eine Berufsausbildung und zu einem Berufsabschluss geführt werden. Deshalb wollen die Partner des Ausbildungspaktes die Chancen beim Übergang von der Schule in die betriebliche Ausbildung verbessern.
Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Ties Rabe, möchte die Berufsorientierung als Regelangebot in die Schulen einbinden. So können junge Menschen einen umfassenden Überblick über mehr als nur die zehn bekanntesten Berufe wie Friseur, Mechatroniker oder Einzelhandelskaufmann erhalten.
„Mit unserem Engagement bei der Berufsorientierung wollen wir jungen Menschen zeigen, dass eine Ausbildung beste Chancen auf einen Arbeitsplatz und eine berufliche Karriere schafft“, sagt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann.
Begleiter für den Berufseinstieg
„Wir wollen junge Menschen gezielt unterstützen“, sagt Ministerin Schavan. „Mehr Schule hilft den Betroffenen aber nicht.“ Deshalb betreuen so genannte Berufseinstiegsbegleiter im Rahmen der Initiative „Bildungsketten“ Betriebe und Auszubildende gleichermaßen. Ihr Ziel: das vorzeitige Abbrechen von Lehrverträgen zu verhindern. Berater mit ausländischen Wurzeln kümmern sich verstärkt um Jugendliche mit Migrationshintergrund.
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/11/2012-11-05-Ausbildungplatzbilanz.html