In ihrer jeweiligen Verantwortung für Kinder und Jugendliche haben die Kultusministerkonferenz und die Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund am Donnerstag in Berlin eine gemeinsame Erklärung zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Schule und Eltern unterzeichnet. Sie hebt die große Bedeutung von Eltern und Schule für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hervor.
„Die Bildungschancen aller Kinder zu fördern und die Bildungsbeteiligung insgesamt zu erhöhen, ist das Ziel jeder verantwortlichen Bildungspolitik. Dazu können Bildungs- und Erziehungspartnerschaften an unseren Schulen ganz wesentliche Beiträge leisten. Wir wollen, dass sich Eltern hier aktiv mit einbringen“, erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh.
Als eine entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft führt die Erklärung an, dass die Schulen eine von Respekt und Wertschätzung getragene Kultur des Willkommens und der Anerkennung für alle Eltern, Schülerinnen und Schüler entwickeln. Eltern sollen dazu ermutigt werden, ihre Mitwirkungsrechte in der Schule aktiv wahrzunehmen. In den Schulgremien wird eine angemessene Vertretung der Eltern mit Migrationshintergrund angestrebt. Für Eltern, die aus ihrer persönlichen Schulerfahrung oder aus sprachlichen Gründen zurückhaltend sind, sollen konkrete Beratungs- und Mitwirkungsangebote geschaffen bzw. ausgebaut werden. Das schließt im Bedarfsfall mehrsprachige Informationsangebote ein.
Für den Schulerfolg von Kindern und Jugendlichen sind regelmäßige Kontakte und Beratungen, insbesondere bei Bildungsübergängen von großer Bedeutung. Die Kultusministerkonferenz und die Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund vereinbaren in der Erklärung konkrete Maßnahmen, mit denen Bildungs- und Erziehungspartnerschaften an den Schulen gefördert und umgesetzt werden können. Die Maßnahmen reichen von Implementierungskonzepten, Angeboten in der Lehreraus- und Fortbildung, Informationsveranstaltungen der Verbände bis hin zu Informationsbroschüren für Eltern und die Begleitung von Eltern zu Elternsprechtagen durch die Vertreter der Verbände.
Die gemeinsame Erklärung ist Ergebnis einer intensiven und kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen der Kultusministerkonferenz und den Organisationen mit Migrationshintergrund. Sie knüpft an die Erklärung „Integration als Chance – gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit“ an, die beide Partner im Dezember 2007 unterzeichnet haben. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Minister Stephan Dorgerloh, erklärte dazu: „Seither hat sich bereits eine ganze Menge an den Schulen getan. So sind bestehende Bildungs- und Erziehungspartnerschaften intensiviert oder neue gegründet worden. Im Sinne von Respekt und Toleranz sehen wir die Vielfalt an unseren Schulen als pädagogische Chance, die es zu nutzen gilt. Die Schulentwicklung gelingt dort besonders gut, wo Schule und Eltern partnerschaftlich miteinander umgehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dazu möchten wir alle Schulen in Deutschland ermutigen.“
Quelle: www.kmk.org
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