Zuwanderung über die Hochschule leistet einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung: Rund die Hälfte der Studierenden aus dem Ausland bleibt nach dem Abschluss in Deutschland. Von ihnen haben 40% eines der besonders gesuchten MINT-Fächer studiert. Die Integration in den Arbeitsmarkt ist kein Problem. Dreiviertel der erwerbstätigen Zuwanderer über die Hochschule besetzen Stellen als Fach- und Führungskräfte.
Immer mehr junge Menschen kommen für ihr Studium nach Deutschland. Im Wintersemester 2013/14 hatten rund 220.000 Studenten eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung, das sind 15.000 mehr als im Vorjahr. Viele junge Ausländer entscheiden sich für ein Studium in Deutschland, weil es ihre Jobperspektiven verbessert. Immerhin 33.000 schließen sogar ihr Studium in Deutschland ab.Von diesen Absolventen mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung bleiben rund 43% längerfristig im Land, wie das IW Köln berechnet hat. EU-Bürger hält es mit 50% eher in Deutschland als Studenten aus Drittstaaten, die zu 42% hier bleiben. Zu etwas höheren Werten kommt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das für Drittstaatenangehörige eine Verbleibquote von 54% ermittelt hat.
Diese Hochschul-Zuwanderer leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland. Im Jahr 2012 beendeten 40% der Zuwanderer mit deutschem Abschluss ihr Studium in einem der MINT-Fächer, im Vergleich zu nur 34% der Zuwanderer mit ausländischem Studienabschluss. Auch war der Erwerbstätigenanteil bei den unter 65-Jährigen mit 84% deutlich höher als bei den nach Abschluss Zugewanderten mit 71%. Zudem übten fast Dreiviertel der über die Hochschule zugewanderten Erwerbstätigen eine Fach- oder Führungstätigkeit aus.
Um die Zuwanderung über die Hochschule weiter zu fördern, sollte vor allem die Beratung ausländischer Studenten verbessert werden. So halten viele von ihnen das deutsche Aufenthaltsrecht für deutlich restriktiver, als es tatsächlich ist. Auch sollte insbesondere bei englischsprachigen Studiengängen das Deutschlernen stärker gefördert werden.
Quelle: www.iwkoeln.de