Lobbycontrol: Große Resonanz auf unseren Protest gegen Lobbyismus an Schulen

Unsere Protestaktion vor der Konzernzentrale von RWE: „Schulverweise für RWE – Lobbyismus an Schulen stoppen!“

Mit 26.377 „blauen Briefen“ im Gepäck fuhr ein LobbyControl-Team am Donnerstag, den 12.November 2015, nach Essen. Ziel: Die RWE-Konzernzentrale. Die auf blaues Papier gedruckten Schulverweisen symbolisierten die vielen Unterschriften unter unseren Appell an RWE Deutschland-Chef Arndt Neuhaus.

In dem Appell fordern wir RWE auf, seine Lobbyarbeit an Schulen zu beenden. Der Leiter der Unternehmenskommunikation, Sebastian Ackermann, und die Leiterin der Schulkommunikation, Claudia Bremer, nahmen die Unterschriften stellvertretend entgegen. Die RWE-VertreterInnen erneuerten ihr Gesprächsangebot, gingen inhaltlich jedoch nicht auf die Forderung nach einem Ende der Lobbytätigkeiten von RWE an Schulen ein.

Vor einer Woche hatten wir aufgedeckt, wie RWE Schülerinnen und Schüler für seine Geschäftsinteressen instrumentalisiert. Mit Schulkooperationen, fragwürdigem Unterrichtsmaterial und Schulsponsoring versucht der Energiekonzern, den Schülern Braunkohle als vorteilhaft für die Gesellschaft dazustellen und seinen Ruf zu verbessern.

Die Schülerinnen und Schüler, die im Zentrum dieser Aktivitäten stehen, sind für RWE jedoch nur Mittel zum Zweck. Das eigentliche Ziel ist die Politik, denn diese lässt sich einfacher für Konzern-Belange einspannen, wenn das Unternehmen auf Zustimmung in der Bevölkerung und ein positives Image verweist.

Unsere Aktion hat gezeigt: Lobbyarbeit von Unternehmen an Schulen stößt auf breite Kritik. 26.377 Unterschriften binnen zehn Tagen sind ein deutliches Signal gegen Lobbyismus an Schulen. Unternehmen wie RWE riskieren ihren Ruf, wenn sie Lobbyarbeit an Schulen betreiben. Auch RWE sollte daher seine Schulaktivitäten schleunigst einstellen, will der Konzern einen Imageschaden vermeiden.

Wir sehen jedoch auch die Politik in der Verantwortung. Das Bildungsministerium in NRW muss Schülerinnen und Schüler vor der unlauteren Einflussnahme durch Konzerne schützen und einen kritischen Umgang mit externen Angeboten und Materialien fördern. Dazu gehört auch, besonders bedenkliche Praktiken, wie Werbung, intransparente Finanzierung oder Kooperationen, die finanzielle Abhängigkeiten schaffen können, zu unterbinden.

Das Bildungsministerium in NRW hat eine Überprüfung der Schulaktivitäten von RWE angekündigt. Ein offizielles Ergebnis liegt bisher nicht vor.

Quelle: www.lobbycontrol.de

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