Die Verteilung der abhängig beschäftigten Frauen auf die zehn abgebildeten Arbeitszeitgruppen hat sich zwischen 1991 und 2010 sichtbar verändert. Zu den auffälligsten Veränderungen in den normalerweise geleisteten Arbeitszeiten gehören:
–Vollzeitarbeit unter 40-Stunden geht deutlich zurück: Der Anteil an abhängig beschäftigten Frauen, die normalerweise 36 bis 39 Stunden wöchentlich arbeiten, hat sich im Beobachtungszeitraum halbiert. Hat 1991 noch ein Drittel der Frauen normalerweise zwischen 36 und 39 Stunden gearbeitet – so trifft dies im Jahr 2010 nur noch auf ein Sechstel aller abhängig beschäftigten Frauen zu.
–Kurze oder marginale Teilzeitarbeit nimmt stark zu: Die sehr kurzen Arbeitszeiten unterhalb von 15 Stunden pro Woche haben für abhängig beschäftigte Frauen erheblich an Bedeutung gewonnen. Ihr Anteil hat sich im Beobachtungszeitraum mehr als verdoppelt. 1991 haben nur 6 Prozent der Frauen normalerweise weniger als 15 Stunden pro Woche gearbeitet, im Jahr 2010 trifft dies allerdings schon auf 14 Prozent zu.
–Substanzielle Teilzeitarbeit nimmt leicht zu: Die Teilzeitarbeit mit normalerweise geleisteten 15 bis 20 Wochenstunden und 21 bis 30 Wochenstunden (1) hat im Beobachtungszeitraum an Bedeutung für Frauen gewonnen. 1991 arbeitete ein knappes Viertel der Frauen zwischen 15 und 30 bzw. 31 Stunden pro Woche, im Jahr 2010 trifft dies auf ein Drittel aller abhängig beschäftigten Frauen zu.
–Vollzeitnahe Teilzeit mit 32 bis 35 Wochenstunden nimmt leicht zu: Verdoppelt hat sich im Beobachtungszeitraum der Anteil an abhängig beschäftigten Frauen, die normalerweise zwischen 31 (bzw. 32) und 35 Stunden pro Woche arbeiten. 1991 haben nur 3 Prozent der Frauen in vollzeitnaher Teilzeit gearbeitet, im Jahr 2010 trifft dies schon auf fast 6 Prozent der Frauen zu.
Durch diese Veränderungen ist vor allem die Teilzeitbeschäftigung mit maximal 31 Stunden pro Woche gestiegen. Knapp die Hälfte der abhängig beschäftigten Frauen in Deutschland arbeitet im Jahr 2010 normalerweise höchstens 31 Stunden pro Woche und damit in Teilzeit. Ein nennenswerter Anstieg innerhalb des Beobachtungszeitraums lässt sich insbesondere für kurze und substanzielle Teilzeitarbeit mit bis zu 20 Stunden pro Woche feststellen (zusammen: 30 Prozent (2) aller abhängig beschäftigten Frauen im Jahr 2010).
Die „große Verliererin“ unter den Arbeitszeitgruppen bei Frauen ist die Vollzeitarbeit mit 36 bis 39 Wochenstunden. Dies gilt genauso bei abhängig beschäftigten Männern. 1991 war ein Drittel der abhängig beschäftigten Frauen in dieser Arbeitszeitgruppe tätig – 2010 trifft dies nur noch auf ein Sechstel der Frauen zu. Ursächlich hierfür ist die deutliche Zunahme der kurzen und der substanziellen Teilzeitarbeit unter abhängig beschäftigten Frauen.
Von gleichbleibend hoher Bedeutung ist hingegen im gesamten Beobachtungszeitraum die Vollzeitarbeit mit 40-Stunden-Woche bzw. die Vollzeitarbeit mit langen Arbeitszeiten oberhalb von 40 Stunden pro Woche. Ein Drittel aller abhängig beschäftigten Frauen arbeitet mindestens 40 Stunden pro Woche.
Quelle: www.boeckler.de