Die Medien und die EU-Krise – Podiumsdiskussion

Dienstag, 19.3.13,  19 bis 20:30 Uhr,

Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin12532, Schumannstr. 8

Mit der Unterstützung des Programms ‚Europa für Bürgerinnen und Bürger‘ der Europäischen Union

Mit:
Gemma Casadevall, Deutschlandkorrespondentin, Agencia EFE, Berlin
Harry Nutt, Redakteur, Frankfurter Rundschau, Berlin
Pascal Thibaut, Deutschlandkorrespondent, Radio France Internationale, Berlin
Moderation:
Christine Pütz, EU-Referentin, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

Unser Verständnis der EU-Krise wird maßgeblich von einer auf die deutschen Belange ausgerichteten Medienberichterstattung bestimmt. Ein Blick in die ausländischen Medien zeigt, dass auch in anderen europäischen Ländern
eine jeweils national verengte Berichterstattung üblich ist. Einige Leitmedien haben nicht unerheblich dazu beigetragen, längst vergessen geglaubte nationale Stereotype und Ressentiments wiederzubeleben.
Insbesondere Deutschland steht in vielen südeuropäischen Ländern am Pranger, während in hiesigen Medien etwa die angebliche Arbeitsscheu im Süden beklagt wird.

Diese nationalen Perspektiven stehen im krassen Widerspruch zum europäischen Charakter der Krise, ihrer Ursachen und möglichen Lösungen. Sie verhindern vielfach auch, dass sich europäische Solidarität und ein Problembewusstsein für die Belange der Hauptleittragenden der Krise entwickelt. Dies sind vor allem die Menschen in Südeuropa, die durch Einkommensverluste, Massenarbeitslosigkeit und fehlende Perspektiven massiv in ihrem alltäglichen und künftigen Leben beeinträchtigt werden. Doch setzt die Unterstützung einer europäischen Lösung der Krise eine europäische Perspektive voraus – auch in Abgrenzung gegenüber
nationalem Populismus jeglicher Couleur.

Vor diesem Hintergrund möchte die Heinrich-Böll-Stiftung mit europäischen
Medienmacher/innen diskutieren:

– Wie schauen europäische Medien auf die EU-Krise und die Rolle
Deutschlands in dieser Krise? Wie wird die deutsche Politik wiederum
in Südeuropa aufgenommen?

– Worin unterscheidet sich die Berichterstattung in Ländern wie Frankreich
und Spanien von der deutschen Debatte und wie ist diese unterschiedliche
Wahrnehmung zu erklären?

– Wie kann die nationale Verengung in der Wahrnehmung der Krise überwunden werden? Wie können die Medien dazu beitragen?

– Was sind die Voraussetzungen für eine europäische Öffentlichkeit? Welche Rolle kommt den nationalen Medien dabei zu?

 Quelle: www.boell.de

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