Die bislang großen Unterschiede bei der generellen Lebenserwartung und der Säuglingssterblichkeit in den Ländern der Europäischen Union (EU) gehen zurück. Das berichtet die EU-Kommission Mitte September. Die Kluft zwischen der längsten und kürzesten Lebenserwartung in der EU ist zwischen 2007 und 2011 um 17 % bei den Männern und um 4 % bei den Frauen gesunken. Die höchste Lebenserwartung haben die Französinnen mit 85,7 Jahren. Die höchste Lebenserwartung bei den Männern haben die Schweden mit 79,9 Jahren.
In Deutschland liegt die Lebenserwartung nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 77,72 Jahre für Männer und 82,73 Jahre für Frauen. Deutliche Verbesserungen gibt es auch bei der Säuglingssterblichkeit: Der Unterschied zwischen den Mitgliedstaaten mit der höchsten und der niedrigsten Kindersterblichkeit sank von 15,2 auf 7,3 pro tausend Lebendgeburten. Auch die durchschnittliche Säuglingssterblichkeit in der EU sank von 5,7 auf 3,9 pro tausend Lebendgeburten. „Die Ungleichheiten innerhalb der EU in Bezug auf Lebenserwartung und insbesondere die Kindersterblichkeit wurden in den letzten Jahren deutlich reduziert. Das ist ermutigend“, sagte der EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg.
Der EU-Report nennt als Gründe für die unterschiedliche Lebenserwartung in den EU-Staaten Risikofaktoren wie Tabakmissbrauch und Übergewicht, aber auch soziale Faktoren wie Einkommen, Arbeitslosigkeit und Bildung. „Wir müssen unser Engagement weiter fortsetzen, um die Unterschiede zwischen den sozialen Gruppen, den Regionen und Mitgliedstaaten in den Griff zu bekommen“, so Borg.
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