Im September 2015 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge insgesamt 43.071 Asylanträge gestellt. Dies bedeutet einen Anstieg von 126,2% gegenüber dem Vorjahresmonat September 2014.
Die größte Gruppe unter den Asylbewerbern stellten Syrer mit 16.838 Asylanträgen. Insgesamt 11.712 Anträge wurden von Staatsangehörigen der sechs Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien gestellt.
Entschieden hat das Bundesamt im September 2015 über die Anträge von 22.983 Personen. Dies bedeutet einen Anstieg von 166,8% gegenüber dem Vorjahresmonat September 2014.
Die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention erhielten 8.690 Menschen. Zudem erhielten 262 Personen subsidiären Schutz, bei 154 Personen wurden Abschiebungsverbote festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 10.195 Personen (44,4%). Anderweitig abgeschlossen (z.B. durch Dublin-Verfahren oder Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 3.682 Personen (16,0%).
Die Zahl der tatsächlichen Einreisen von Asylsuchenden nach Deutschland lag im September 2015 deutlich höher, da die formale Asylantragstellung teilweise erst zeitlich verzögert möglich ist. So sind im EASY-System im Monat September 2015 bundesweit etwa 164.000 Zugänge von Asylsuchenden registriert worden.
Von Januar bis September 2015 waren es insgesamt ca. 577.000. Das EASY-System ist eine IT-Anwendung zur Erstverteilung der Asylbegehrenden auf die Bundesländer. Bei den EASY-Zahlen sind Fehl- und Doppelerfassungen wegen fehlender erkennungsdienstlicher Behandlung und fehlender Erfassung der persönlichen Daten nicht ausgeschlossen.
Laufendes Jahr 2015
In der Zeit von Januar bis September 2015 haben insgesamt 303.443 Personen in Deutschland Asyl beantragt, darunter 274.923 als Erstanträge und 28.520 als Folgeanträge. Gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr (136.039 Personen) bedeutet dies eine Erhöhung um 123,1 Prozent.
Hauptherkunftsländer Jan.-Sept. 2015: Syrien 73.615, Albanien 45.125, Kosovo 34.723, Serbien 22.958, Irak 16.566, Afghanistan 16.360, Mazedonien 11.691, Eritrea 7.403, Bosnien-Herzegowina 6.055, Pakistan 5.290.
Von Januar bis September 2015 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 174.545 Entscheidungen getroffen, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (86.978). Insgesamt 65.714 Personen (37,6%) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings zuerkannt. Darunter waren 1.576 Personen (0,9%), die als Asylberechtigte nach Art. 16a des Grundgesetzes anerkannt wurden.
Weitere 1.183 Personen (0,7%) erhielten subsidiären Schutz. Darüber hinaus hat das Bundesamt von Januar bis September 2015 bei 1.404 Personen (0,8%) Abschiebungsverbote festgestellt.
Abgelehnt wurden die Anträge von 67.034 Personen (38,4%). Anderweitig abgeschlossen (z.B. durch Dublin-Verfahren und Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 39.210 Personen (22,5%).
Ende September 2015 lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 300.531, davon 273.719 als Erstanträge und 26.812 als Folgeanträge (Vormonat: 276.617 anhängige Verfahren, davon 251.036 Erst- und 25.581 Folgeanträge; zum 30. September 2014 waren 144.832 Verfahren anhängig, davon 129.178 Erst- und 15.654 Folgeanträge).
Im Monat September 2015 wurden im EASY-System 163.772 Zugänge von Asylsuchenden registriert. Die Hauptherkunftsländer waren: Syrien 85.455, Irak 19.192, Afghanistan 18.387, Albanien 5.923, Pakistan 5.092
Weitere Einzelheiten können Sie der Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern zu den Asylzahlen und der Asylgeschäftsstatistik des Bundesamtes entnehmen.
Quelle: www.bamf.de