Staatsministerin Böhmer will die Integrationsvereinbarungen in die Fläche bringen. „Die individuellen Integrationsvereinbarungen haben den Praxistest bestanden“, sagte Böhmer anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse des Modellprojekts. In eineinhalb Jahren wurden in 18 Kommunen und 87 Migrationsberatungsstellen über 4000 Integrationsvereinbarungen abgeschlossen.
Über 4000 Integrationsvereinbarungen abgeschlossen
In insgesamt 18 Kommunen wurden die Integrationsvereinbarungen erprobt. Hierbei wird individuell erfasst, mit welchen Voraussetzungen Zuwanderer nach Deutschland kommen. Und welche Hilfe sie beispielsweise bei Spracherwerb, Ausbildung, Kinderbetreuung oder bei der Anerkennung ihres Berufsabschlusses benötigen.
Die wissenschaftliche Auswertung des Modellprojektes hat ergeben: In 87 Migrationsberatungsstellen wurden mehr als 4000 Integrationsvereinbarungen erfasst. Für Staatsministerin Böhmer, die das Modellprojekt ins Leben gerufen hat, bedeutet dies: „Integration in Deutschland wird dadurch für alle Seiten effizienter, transparenter und vor allem verbindlicher.“ Die Integrationsvereinbarungen gehörten gemeinsam mit dem Gesetz zur verbesserten Anerkennung ausländischer Abschlüsse und dem Nationalen Aktionsplan Integration in eine Reihe von Bausteinen, die Integration verbindlicher machten. Böhmer hob hervor, wie sehr die Integrationsvereinbarungen das Vertrauen zwischen den Migranten und den Beratern stärkten. 59,2 Prozent der Zuwanderer gaben an, dass ihnen die per Unterschrift besiegelte Integrationsvereinbarung geholfen habe. 37,3 Prozent erklärten, es sei ihnen dadurch leichter gefallen, bei der Integration „selbst am Ball zu bleiben“.
Vernetzung ist von besonderer Bedeutung
Besonders in den Blick rückte Staatsministerin Böhmer ein weiteres Ergebnis der Evaluation des Modellprojektes: Die Vernetzung der Akteure vor Ort hat durch die Integrationsvereinbarungen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Migrationsberatungsstellen, Ausländerbehörden und Jobcenter ziehen jetzt intensiver an einem Strang.
Um die Integrationsvereinbarungen vor Ort zu verankern, ist ein Handlungsleitfaden für Kommunen und Migrationsberatungsstellen erarbeitet worden. Zusätzlich präsentierte Staatsministerin Böhmer einen Kurzleitfaden, der alle wichtigen Informationen auf einen Blick bereithält. Der Leitfaden kann allerdings nur Anregungen für die Umsetzung einer Willkommenskultur geben.
Quelle: www.bundesregierung.de