„Mehr als nur Märchensammler! – Die Brüder Grimm und der deutsche Philhellenismus“

Erzählungen, Musikeinlagen und historische Betrachtungen   Vortrag von Eleftheria Wollny M.A Donnerstag, 11. Dezember 2014,  19:00 h             LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstrasse 14-16, 53115 Bonn

Es waren einmal vor 200 Jahren zwei Brüder, deren berühmtes Märchenbuch das meistgelesene und -geliebte weltweit wurde. Und deshalb bildete es bald die Grundlage für unendlich viele illustrierte Ausgaben, Filme aber auch Musikwerke, wie Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“, frei nach einem der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm – ein Lieblingsstück von Kindern und Erwachsenen! Zur musikalischen Vorlage dienten die Grimmschen Märchen auch anderen bekannten Komponisten: Rossini schuf nach dem Vorbild Aschenputtels seine „La Cenerentola“, Massenet kreierte danach seine Oper „Cendrillon“. Prokofieff vertonte sein Ballett „Cinderella“ und Tschaikowski´s „Dornröschen“ gelangte zu Weltruhm.

Jacob und Wilhelm Grimm, beide Juristen und Sprachwissenschaftler und gut ausgestattet mit der klassischen Bildung, lebten in einer Zeit des Umbruchs, der sie auch zu politischen Personen prägte. Ihre politischen Aktivitäten, das Revolutionsjahr 1848, der in Deutschland noch sehr lebendige Philhellenismus und nicht zuletzt die geistige Nähe zu den großen Weimarer Dichtern schufen bald auch für die beiden Brüder die Voraussetzungen für ihre Verbindung zu Griechenland.

Der Vortrag erläutert in kurzen Segmenten einige interessante, zum Teil auch unbekannte Aspekte.  Nach einem kleinen musikalischen Vorspiel als Einleitung (Ausschnitte aus Humperdinck und Rossini) leitet das Thema „in die alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat“  über, geht auf die Romantik ein und fragt anhand von zwei Beispielen nach dem historischen Hintergrund einiger Märchenfiguren – begleitet von zwei Musikstücken aus dem Mittelalter. Nach einer kurzen Wiedergabe der wichtigsten biographischen Daten werden in der Folge die politischen Personen Jacob und Wilhelm Grimm zwischen Romantik und Liberalismus in Deutschland skizziert und schließlich ihre starke Bindungen zu den großen Persönlichkeiten der Zeit, die zugleich die Wortführer des deutschen Philhellenismus waren, geschildert. Der Vortrag schließt musikalisch mit einem historischen Lied („Kléftiko“) der Griechen ab.

Veranstalter:

DEUTSCHE HELLAS – GESELLSCHAFT

                               FÜR KULTURELLE ZUSAMMENARBEIT IN EUROPA

 EΛΛΗΝΙΚΗ ΠΟΛΙΤΙΣΤΙΚΗ ΕΤΑΙΡΕΙΑ ΓΕΡΜΑΝΙΑΣ

in Zusammenarbeit mit dem UNESCO – CLUB