Sonntag, 28. April 2013, 19:30
Ort: ALLERWELTSHAUS e.V., Körnerstr. 77-79, 50823 Köln
Seit über 12 Jahren macht Felix Leopold in seiner Wahlheimat Thessaloniki professionell griechische Musik. Das mag manchem etwas ungewöhnlich erscheinen, für ihn ist es zur Selbstverständlichkeit seines Lebens geworden. Im vergangenen Jahr begeisterte er, auch in Köln, sein Publikum mit seiner Stimme und Gitarre.
Beeinflusst von den sich ständig verschärfenden politischen und gesellschaftlichen Umständen, begann er 2009, griechische Lieder ins Deutsche zu übertragen.
Und es sind diese fantastischen Lieder, die er auch dieses Jahr aus Thessaloniki mitbringt, eine gehörige Portion Wut im Herzen – Wut über die Vorherrschaft des Kapitals über Sprache und Kultur und den bevorstehenden Ausverkauf einer ganzen Nation. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass mich ein Abend mit Felix Leopold an den Urahn aller Liederpoeten, nämlich François Villon denken lässt. (J.R.)
Seit 2010 tourt Felix Leopold mit diesem jedes Frühjahr durch Deutschland. Dabei beschäftigt er sich nicht mit der in Lügen und Machtinteressen versumpften Alltagspolitik sondern mit den Werten, die unser Leben „als Mensch unter Menschen“ (Goethe) lebenswert machen: Würde, Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Freiheit.
Liederlyrik in zwei Sprachen – eine kleine poetische Reise durch ein Griechenland, das herzlich wenig mit Sirtaki und zerschmissenen Tellern gemein hat.
Seine Gedichte, Übersetzungen und Satiren dienen dem deutschsprachigen Zuhörer als „Reiseführer“.
Und vor allem bei den zweisprachig gesungenen Liedern wird klar, dass die Nöte und Lieben der Menschen nationen- und kulturübergreifend überall die selben sind. Gerade in Zeiten neu erblühender Feindseligkeiten sind solch authentische Bemühungen kultureller Verbrüderung nicht nur wichtig sondern sogar unerlässlich. Denn nicht in politischen Statements und Versprechungen klingt die Wirklichkeit sondern in den Liedern derer, die sie leben.
Hörbeispiele:
felixleopold.bloqspot.com
www.youtube.com/oneirovates