Windräder ja, aber…? Jugendliche in NRW denken anders: 84% würden neue Windräder in der Nachbarschaft akzeptieren. Ähnlich aufgeschlossen sehen sie neue Stromleitungen (77%), Logistikzentren (76%) und neue Bahnstrecken (70%). Produktionsstätten der Industrie hingegen sind für lediglich 45%, Kohlekraftwerke nur für elf Prozent der Jugendlichen akzeptabel.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Mai 2013 unter 501 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 22 Jahren in NRW durchführte. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage stellte Minister Garrelt Duin gemeinsam mit Prof. Manfred Güllner, Geschäftsführer von forsa, im Rahmen des Jugendkongresses „Unternehmen Zukunft! Wie wollen wir wirtschaften?” vor.
Drei Viertel der Jugendlichen gehen davon aus, dass die Bedeutung der Industrie in NRW gleich bleibt (41%) oder noch zunehmen wird (34%). Die Energiewirtschaft wird nach Ansicht von 44% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu den künftigen Stärken des Standorts Nordrhein-Westfalen zählen. Damit liegt der Wirtschaftszweig vor traditionell starken Sektoren wie Auto (28%) und Chemie (20%).
Rund 100 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende entwarfen ihr Unternehmen der Zukunft und konnten ihre Vorstellungen und Ideen für das künftige Wirtschaften mit dem Minister, Jungunternehmern sowie Unternehmensvertretern diskutieren. „Um NRW zukunftsfähig zu halten, brauchen wir einen offenen Dialog, und zwar mit denjenigen, denen die Zukunft gehört und die sie gestalten werden“, betonte Wirtschaftsminister Garrelt Duin. „Die Ideen der Jugendlichen sollen Politik und Wirtschaft bei uns in NRW Impulse geben.“
Weitere zentrale Ergebnisse der Umfrage:
-Junge Menschen würden sich bei geplanten Bauvorhaben eher informieren als sich in Bürgerinitiativen zu engagieren oder auf die Straße zu gehen. 61% wollen sich über soziale Netzwerke in die Diskussion einbringen, jedoch nur 48% an Demonstrationen teilnehmen. Immerhin 35% können sich vorstellen, Mitglied einer Bürgerinitiative zu werden.
-Jugendliche und junge Erwachsene blicken kritisch auf die Verantwortlichen großer Projekte, aber auch auf diejenigen, die dagegen protestieren. 68% meinen, die Verantwortlichen „interessierten sich nicht wirklich für das, was die Bürger wollen“. 61% kommen zu dem Schluss, dass „immer die gleichen Gruppen protestieren, die aber nicht die Mehrheit der Bürger repräsentieren“.
-Kommt es bei Bauvorhaben zum Konflikt, haben 82% der 16- bis 22-Jährigen Vertrauen in Experten und Wissenschaftler, zwei Drittel vertrauen der Stadt- und Gemeindeverwaltung sowie Umweltverbänden. Den Bauherren hingegen vertrauen lediglich 33%, den Politikern vor Ort 32%.
Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Internet unter www.wirtschaft.nrw.de