Export profitiert von stabiler Entwicklung außerhalb Europas

IMK: Deutsche Wirtschaft wächst 2012 um 0,7 und 2013 um 0,8 Prozent

Der strikte Sparkurs und die Rezession bei vielen Handelspartnern im Euroraum schädigen die Konjunktur in Deutschland stark. Der private Konsum und der Export nach Osteuropa, Asien und Amerika sind aber kräftig genug, um die deutsche Wirtschaft in diesem und im kommenden Jahr leicht wachsen zu lassen. 2012 nimmt das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent zu, 2013 wird es um 0,8 Prozent zulegen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung in seiner neuen Konjunkturprognose. Sie wird heute (17.12.2012) als IMK Report 78 veröffentlicht und auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.

Kerndaten der Prognose:

Arbeitsmarkt

Die Entwicklung bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit trübt sich ein. Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland nimmt 2012 noch um durchschnittlich etwa 400.000 Personen zu. 2013 wird sie nur noch schwach steigen – um 56.000 Personen im Jahresmittel. Zudem wird der positive Wert für 2013 wesentlich von statistischen Überhängen aus diesem Jahr verursacht. Ungünstiger entwickelt sich die Zahl der Arbeitslosen. In diesem Jahr sinkt sie um 80.000 Personen auf rund 2,9 Millionen im Jahresdurchschnitt. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent. 2013 geht dieser kleine Fortschritt wieder verloren: Die Arbeitslosigkeit steigt im Jahresmittel um 95.000 auf 2,99 Millionen (Quote: 7,0 Prozent).

Außenhandel

2012 legt der deutsche Export kräftig zu, bei einer regional sehr unterschiedlichen Entwicklung. Während die Lieferungen in den Euroraum deutlich sinken, ist die Nachfrage aus Asien, Russland und den USA rege. Im Jahresdurchschnitt nehmen die Ausfuhren um 4,3 Prozent zu. 2013 verlangsamt sich der Zuwachs auf jahresdurchschnittlich 3,5 Prozent. Die Importe wachsen 2012 im Jahresmittel um 2,6 Prozent, 2013 um 3,6 Prozent.

Investitionen

Angesichts der konjunkturellen Schwäche verzichten viele Unternehmen auf Ausrüstungsinvestitionen: 2012 sinken diese drastisch um durchschnittlich -5,1 Prozent. 2013 belebt sich die Investitionstätigkeit geringfügig, bleibt aber mit -2 Prozent im negativen Bereich.

Einkommen und Konsum

Höhere Lohnabschlüsse und eine sinkende Inflation lassen für 2012 und 2013 leichte Reallohnsteigerungen erwarten. Die Gewinn- und Vermögenseinkommen expandieren verhalten. Die realen privaten Konsumausgaben sind die tragende Säule der Binnennachfrage. Sie nehmen 2012 um 0,6 Prozent zu. 2013 werden sie um 0,7 Prozent wachsen.

Inflation und öffentliche Defizite

Das IMK rechnet mit einer Beruhigung bei der Preisentwicklung. Nach 2,1 Prozent in diesem Jahr wird die Inflationsrate 2013 bei 1,7 Prozent liegen, und damit unter dem Inflationsziel der EZB. Die deutschen Staatsfinanzen entwickeln sich infolge höherer Steuereinnahmen und geringerer Aufwendungen für Zinsen in diesem Jahr positiv. Das Staatsdefizit sinkt auf 0,1 Prozent des BIP. 2013 werden die öffentlichen Haushalte ausgeglichen sein.

Quelle: www.boeckler.de

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