111.000 Jugendliche verlassen in diesem Jahr in Nordrhein–Westfalen die Schule mit Abitur und Fachhochschulreife. Allein in Köln hat der doppelte Abitur-Jahrgang die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent auf 6.500 gesteigert. Doch nicht alle wissen, was nach der Abschlussprüfung anfangen sollen. Studium oder Lehre? Freiwilliges soziales Jahr oder ein Jahr Pause machen und die Welt entdecken? „Informieren Sie sich rechtzeitig“, empfiehlt deshalb Kölns Schuldezernentin Agnes Klein.
Dass Informationsangebot ist groß. Schon vor zwei Jahren wurde dafür auf Initiative des Schuldezernats und der Agentur für Arbeit der „Runde Tisch Doppelabiturjahrgang 2013 in Köln“ gegründet. Ihm gehören als Ausbildungsstätten Universität, die Fachhochschule und die Sporthochschule an, weiter die Kreishandwerkerschaft, die Handwerkskammer Köln, die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK), die Arbeitgeber Köln, das Kreiswehrersatzamt und das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben und schließlich die Bezirksregierung.
Die Hochschulen haben sich schon vor zwei Jahren auf wachsende Studierendenzahlen eingerichtet, als die Wehrpflicht wegfiel. Jetzt stellen sie noch einmal weitere Studienplätze zur Verfügung: 8.000 sind es bei der Universität, 1.260 bei der Fachhochschule, bei der Sporthochschule bis 2015 jährlich 40.
Auch durch mehr Dozenten und zahlreiche Neubauten fühlt man sich hier bestens auf den Ansturm nicht nur aus Köln bestens gerüstet. Hinweis für Studenten: Erst wenn alle Anmeldungen vorliegen, wird über die Höhe des Numerus Clausus und damit über die endgültige Zahl der Studienplätze je Fach entschieden.
Doch muss es immer ein Studium sein? Handwerkskammer und IHK werben für die „duale Ausbildung“: In ihr wird die Lehre bis zur Gesellenprüfung mit einem Bachelorstudium verbunden. Sogar eine „triale Ausbildung“ gibt es: Hier kann innerhalb von vier Jahren auch noch der Meister erworben werden.
Empfohlen wird das unter anderem für technische Studiengänge, in denen handwerkliche Praktika vorgeschrieben sind – sie werden durch den Gesellenbrief ersetzt. Auch auf Gesundheitsberufen wie Optiker oder Akustiker oder solchen mit Kunstbezug wie Goldschmied oder Maßschneider lässt sich ein entsprechende aufbauen.
Schließlich gibt es die Möglichkeit, später einmal den Ausbildungsbetrieb zu übernehmen, weil oft Nachfolger fehlen.
Besonders in letzteren Gewerken ist der Anteil der Abiturienten in den letzten Jahren ständig gestiegen. Lag er 2011 noch bei 8,5 Prozent, sind es in diesem Jahr 12. Als nächstes Ziel haben sich die Handwerker 15 Prozent vorgenommen. (js)
Und hier gibt es ausführliche Informationen:
www.doppel-abi.koeln.de
www.lehrstellen2013.de
Die Fachhochschule Köln veranstaltet am 25. Mai, 9 bis 16 Uhr, im Ingenieurwissenschaftliche Zentrum IWZ auf dem Campus Deutz einen „Tag der offenen Tür“ (Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln). Am Samstag, 8. Juni, lädt der Runde Tisch Abiturienten und Eltern zur „Info-Börse Doppelabi“ in die Rathaus-Piazetta ein (11 bis 14 Uhr). Beim „Open Campus Tag“ am 15. Juni informiert die Universität Köln im Hörsaal-Gebäude am Albertus-Magnus-Platz über ihr Bildungsangebot.