Sicher planen, besser lernen
Im Ausland wohnen und trotzdem eine deutsche Schule besuchen? Für deutsche und ausländische Kinder und Jugendliche in 71 Ländern ist das Normalität. Ihre Schulen werden jetzt finanziell besser abgesichert und damit zukunftssicher gemacht.
Von Madrid bis Moskau, von Rio de Janeiro bis Addis Abeba – an vielen Orten in der Welt gibt es Deutsche Auslandsschulen. Die Nachfrage nach deutschen Bildungsangeboten im Ausland ist groß. Und sie wächst weiter.
Ein Stück Deutschland im Ausland
Die Schulen vermitteln im Ausland ein positives Bild von Deutschland. Sie sind Orte der Begegnung, des gemeinsamen Lernens und des interkulturellen Austauschs zwischen Deutschland und dem Gastland.
Für deutsche Unternehmen mit ausländischen Standorten sind die Auslandsschulen von besonderer Bedeutung. Sie geben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Familie Sicherheit. Der Unterricht in deutscher Sprache erleichtert den Kindern den Einstieg erheblich. Ihre schulischen Leistungen werden in der Heimat anerkannt. Dadurch tragen die Deutschen Auslandschulen zu mehr Mobilität und zur Vernetzung Deutschlands mit dem Ausland bei.
Doch nicht nur Deutsche besuchen die Auslandsschulen. Auch Kinder des Gastlandes und Angehörige anderer Länder lernen dort die deutsche Sprache und Kultur kennen. Dabei spielen auch Karnevalsfeiern, Martinsumzüge und Weihnachtsmärkte eine wichtige Rolle.
Nicht zuletzt: Die an der Schule gewonnenen Qualifikationen ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern später ein Studium oder eine Arbeit in Deutschland aufzunehmen. Eine lebenslange Verbundenheit mit Deutschland ist oft die Folge.
Mehr Planungssicherheit
Bisher wurden die Auslandsschulen durch Zuwendungen gefördert, über die jedes Jahr neu entschieden wurde. Das wird sich jetzt ändern. Das Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes über die Förderung Deutscher Auslandsschulen beschlossen. Damit wird die Förderung der Deutschen Auslandsschulen zukunftssicher und ihrer Bedeutung entsprechend gestaltet.
Schulen, deren Betrieb das nötige Maß an Stabilität, Kontinuität und Qualität erreicht haben, werden künftig auf der Basis eines gesetzlichen Anspruchs gefördert – und nicht mehr in Form einer freiwilligen Leistung des Bundes. Dadurch haben sie größere Planungssicherheit.
Für Schulen, die die nötigen Kriterien noch nicht erfüllen, ist weiter eine freiwillige Förderung möglich. Dadurch wird ein Anreiz für weitere nachhaltige Arbeit an den Deutschen Auslandsschulen geschaffen.
Über 20 Deutsche Auslandschulen wurden seit 2008 weltweit neu eröffnet. Inzwischen existieren mehr als 140 solcher Schulen in 71 Ländern. Besucht werden diese von etwa 21.000 deutschen und 58.000 nichtdeutschen Schülerinnen und Schülern. Private Trägervereine leiten die Deutschen Auslandschulen, die zu 70 Prozent aus Eigenmitteln (Spenden, Schulgeldern) finanziert werden. Die übrigen 30 Prozent werden aus den Schulfonds der Bundesrepublik Deutschland gezahlt.