2.Mai 2013: 80. Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nazis

Am 2. Mai jährt sich zum achtzigsten Mal die Zerschlagung der freien Gewerkschaftsbewegung und die Zerstörung der Mitbestimmung in den Betrieben durch die Nationalsozialisten. 

Hieran möchte der DGB-Bundesvorstand in Kooperation mit der Hans-Böckler-Stiftung im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Donnerstag, 2. Mai um 19.30 Uhr, in Berlin erinnern.  Bundespräsident Joachim Gauck wird die Gedenkrede halten. Ort: Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, 10117 Berlin; RednerInnen: Michael Sommer, DGB-Vorsitzender, Joachim Gauck, Bundespräsident, Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied

Zur Geschichte

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen hatten, begannen sie umgehend mit dem Umbau des Staates. Systematisch bereiteten sie Massenmord und Angriffskrieg vor. Erst warfen sie die Kommunisten und Sozialdemokraten in die Gefängnisse und die ersten KZs, dann beseitigten sie mit der so genannten Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat sowie dem Ermächtigungsgesetz die demokratische Staatsordnung der Weimarer Republik.

Propagandaminister Joseph Goebbels hatte bereits am 17. April notiert: „Den 1.Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden dann die Gewerkschaftshäuser besetzt“. Und so geschieht es. Der Sturm auf die Häuser der freien Gewerkschaftsbewegung (Volkshäuser) beginnt in Berlin und im ganzen Reich pünktlich um 10 Uhr, ausgeführt von Rollkommandos der SA und SS. Den entsprechenden Befehl dazu gab es bereits am 21. April 1933. Alle Verbandsvorsitzenden, aber auch den Nazis missliebige Gewerkschaftsfunktionäre werden in „Schutzhaft“ genommen. Sie müssen schwere Misshandlungen ertragen.

In Duisburg werden 4 Gewerkschaftsfunktionäre ermordet, unter ihnen Julius Birck, Sekretär des Gesamtverbandes.

Das Eigentum der Gewerkschaften wird konfisziert, Schriftgut beschlagnahmt und nicht selten verbrannt, so auch in Köln: Die Nazis stürmen und verbrennen das Volkshaus, Severinstr. 197-199 (Heute steht dort das Hotel Mercury).

Das Vermögen der Gewerkschaften wurde zur finanziellen Grundlage der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront.

Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch hätte im Weg stehen können.

Quelle: www.dgb.de  Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 20: Deutschland unter der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933-1939, / ΒΠ

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