Datum: 15. Mai 2014, Ort: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg
Abgabefrist der Abstracts: 7. Februar 2014
Im Rahmen von demografischem Wandel und Fachkräftebedarf ist das Interesse an qualifizierter Zuwanderung und akademischer Mobilität stark gestiegen. Unter den Arbeitsmigranten in Deutschland befinden sich bereits zu einem großen Teil hochqualifizierte Fachkräfte, welche zunehmend auch einen deutschen Hochschulabschluss aufweisen. Diese haben sich während des Studiums in Deutschland bereits eingelebt und verfügen oft über gute Deutschkenntnisse. Das Interesse der deutschen Wirtschaft an diesem Fachkräftepotenzial hat in den letzten Jahren zugenommen und die rechtlichen Rahmenbedingungen des Zugangs zum Hochschulwesen und zum deutschen Arbeitsmarkt für hochqualifizierte Zuwanderer wurden verbessert.
Die Bleibeabsichten von ehemaligen Studierenden sind jedoch nicht nur von den Beschäftigungsmöglichkeiten abhängig. Als weitere Faktoren spielen u.a. die familiäre Situation, Verbundenheit mit dem Herkunftsland und langfristige Karrierepläne eine Rolle. Die Entscheidung, in welchem Land die Absolventen berufstätig werden, wird auch durch die Möglichkeiten in alternativen Zielländern bzw. die Situation im Herkunftsland determiniert.
Um u.a. einen Einblick in die Beschäftigungssituation und die Bleibe- bzw. Rückkehrabsichten von ausländischen Absolventen in Deutschland zu erhalten, wurde im BAMF das Forschungsprojekt „Beschäftigung ausländischer Absolventen deutscher Hochschulen“ durchgeführt. In dessen Rahmen fand im Jahr 2013 eine repräsentative Befragung von rund 4.500 aus Drittstaaten stammenden ehemaligen Studierenden deutscher Hochschulen statt, wobei auch die sozio-demografischen Merkmale, berufliche Qualifikation und aktuelle Tätigkeiten, die Migrationsmotive und die Situation der Familienangehörigen der Befragten ermittelt wurden. Der Fokus richtete sich insbesondere auf die Phasen der Arbeitsplatzsuche und des Berufs-einstiegs sowie auf die Zufriedenheit im Beruf und die Zukunftspläne der weiterhin in Deutschland aufhältige Akademiker. Zum Vergleich wurden unter Rückkehrern erhobene Befragungsergebnisse herangezogen.
Die Ergebnisse dieser Befragungen werden im Rahmen der Tagung zur „Beschäftigung ausländischer Hochschulabsolventen“ am 15. Mai 2014 präsentiert und bilden zusammen mit weiteren Fachbeiträgen die Grundlage für einen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftlern, Praktikern und politischen Entscheidungsträgern. Da die Tagung auf einen umfassenden Austausch von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen abzielt, sind Beiträge aus verschiedenen Fachrichtungen wie Ökonomie, Soziologie, Politikwissenschaften sowie Demografie und Geographie willkommen. Auch Nachwuchswissenschaftler und Projektträger sind eingeladen sich zu beteiligen. Besonders willkommen sind Beiträge, die auf empirischen Analysen basieren.
Im Fokus der Fachtagung stehen sowohl die Arbeitsmarktintegration ausländischer Absolventen deutscher Hochschulen als auch deren Zuwanderungs- und Bleibemotive. Ergänzend sind Beiträge zur Beschäftigung von ausländischen Akademikern in anderen Ländern erwünscht. Es werden die Faktoren eines erfolgreichen Berufseinstiegs und -verlaufs, einer langfristigen Integration im Zielland sowie Synergieeffekte für die Herkunftsregionen diskutiert.
Folgende Themenschwerpunkte werden gesetzt:
1) Analyse der Arbeitsmarktintegration von ausländischen Akademikern:
Analysen, die den Übergang der ausländischen Absolventen zwischen Studium und Beruf betreffen; quantitative und qualitative Entwicklungen der Arbeitsmarktintegration in bestimmten Fachbereichen (bspw. MINT, Gesundheitswesen) oder in regionaler Abgrenzung (bezogen auf die Herkunfts- und/oder Zielregionen, ggf. deutsche Bundesländer oder Städte)
2) Maßnahmen für einen erfolgreichen Berufseinstieg ausländischer Hochschulabsolventen:
Evaluation von Unterstützungsmaßnahmen zum Berufseinstieg (durch Hochschulen, Behörden, Unternehmen etc.), Programme zur Fachkräftegewinnung, Gründerinitiativen, Alumni-, Unternehmer- oder Forschungsnetzwerke von/für Zuwanderer(n)
Beiträge zu beiden Schwerpunkten sollten einen oder mehrere der folgenden inhaltlichen Aspekte berücksichtigen:
• Analyse von Migrationsfaktoren, Bleibeabsichten, Hindernissen und Herausforderungen ausländischer Absolventen und ihrer Familien in Deutschland und anderen Zielländern
• evidenzbasierte Einschätzung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der Akademikermigration, insbesondere der Gesetzesänderungen zur Umsetzung der Hochqualifizierten – Richtlinie in der EU
• Empfehlungen für die zukünftige Politikgestaltung bezüglich der Zuwanderung und Beschäftigung ausländischer Hochschulabsolventen
Organisatorisches
Interessenten werden gebeten auf Deutsch verfasste Beitragsvorschläge (Abstracts von ca. 500 Wörtern) unter Angabe der Kontaktdaten und der zugehörigen Institution bis 07.02.2014 zu senden.
Die Auswahl erfolgt auf der Basis der Qualität und Relevanz des Beitrags. Für die ausgewählten Referenten werden Kosten für die Übernachtung und Anreise zum Tagungsort in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz (BRKG) erstattet. Teilnahmegebühren werden nicht erhoben.
Die ausgewählten Referenten verpflichten sich, fristgerecht (siehe unten) vor der Tagung ein zweiseitiges Handout und die Präsentation (Umfang: 20 Minuten) einzusenden. Die Zusammenfassungen werden den übrigen Tagungsteilnehmern zur Verfügung gestellt.
Termine
07.02.2014 Einsendeschluss der Abstracts
07.03.2014 Rückmeldung über die Beitragsannahme
21.03.2014 Teilnahmebestätigung seitens der ausgewählten Referenten
30.04.2014 Abgabefrist für ein zweiseitiges Handout und die Präsentation
15.05.2014 Tagung „Beschäftigung ausländischer Hochschulabsolventen“
Kontakt: Elisa Hanganu / Bundesamt für Migration und Flüchtlinge / Gruppe 22-Migrationsforschung, Frankenstr. 210, 90461 Nürnberg
Telefon: 0049 – (0)911 – 943 – 4724 / Fax: 0049 – (0)911 – 943 – 4007
Quelle: www.bamf.de