Deutschland wird nicht nur weniger und vielfältiger, Deutschland wird auch älter. In 30 Jahren werden fast acht Millionen Bundesbürger 80 Jahre und älter sein – das sind doppelt so viele wie heute. Mit zunehmendem Alter ändern sich auch die Anforderungen an den Wohnraum.
Ziel der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik der Bundesregierung ist es, Wohnungen und Wohnumfeld entsprechend den Bedürfnissen älterer Menschen zu gestalten. Nach Schätzungen ist bisher nur rund ein Prozent aller Wohnungen altersgerecht.
Mehr Lebensqualität durch weniger Barrieren
Zu viele Stufen, zu hohe Schwellen, zu geringe Türbreiten – Nutzungseinschränkungen in Bad und anderen Räumen beeinträchtigen den Lebensalltag vieler älterer Menschen. Damit Sicherheit und Komfort auch bei eingeschränkter Mobilität gewährleistet sind, müssen Barrieren beseitigt werden.
Mitunter sorgen bereits kleinere Umbaumaßnahmen wie der Einbau von Haltegriffen oder eines höhenverstellbaren WC für Abhilfe. Auch größere bauliche Maßnahmen wie der Anbau eines Treppenlifts oder Änderungen des Grundrisses erhöhen die Lebens- und Wohnqualität spürbar.
Investitionsanreize für den altersgerechten Umbau
Die Bundesregierung unterstützt den Anpassungsprozess unter anderem mit Investitionsanreizen. So hat das Bundesbauministerium ein Programm initiiert, mit dem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum fördert.
Für das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ stellte die Bundesregierung von 2009 bis 2011 jährlich 80 bis 100 Millionen Euro bereit. Damit konnten bis Ende 2011 rund 82.500 Wohnungen umgebaut werden. Die KfW setzt die Förderung seit dem 1. Januar 2012 mit einem Eigenmittelprogramm fort.
Zuhause im Alter – Soziales Wohnen
Im vertrauten Umfeld so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt wohnen: Auch das Bundesfamilienministerium verfolgt dieses Ziel mit Projekten und Initiativen rund um das Thema „Zuhause im Alter – Soziales Wohnen“:
- „Anlaufstellen für ältere Menschen“ unterstützt Träger und Kommunen bei der Weiterentwicklung bestehender Informations- und Beratungsangebote für ältere Menschen.
- „Soziales Wohnen im Alter“ fördert die bessere Versorgung älterer Menschen in ihrem Wohnumfeld. Dabei geht es um einen „Hilfe-Mix“ aus Familienangehörigen, Nachbarn, Freiwilligen und Fachkräften.
- Bei „Wohnen für (Mehr-)Generationen“ wurden 30 innovative Wohngemeinschaftsprojekte ausgewählt. Sie zeichnen sich durch barrierefreie Architektur und eine aktive Einbindung in den Stadtteil aus.