Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) hat bei einem Treffen mit Vertretern der Türkischen Gemeinde (26.062013) dafür geworben, mehr Menschen mit Migrationshintergrund für einen Pflegeberuf zu gewinnen. „Angesichts der steigenden Anzahl von Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund, die ihren Lebensabend in Baden-Württemberg verbringen, wird kultursensible Pflege immer wichtiger“, sagte die Ministerin.
Migranten, die in einem Pflegeberuf arbeiteten, könnten Sprach- und Kulturvermittler zwischen den anderen Pflegekräften und den Pflegebedürftigen sein, so die Ministerin. Aus diesem Grund stelle das Sozialministerium in diesem und im nächsten Jahr über 500.000 Euro für ein Projekt der Türkischen Gemeinde zur Verfügung. Es soll insbesondere arbeitslose Frauen mit ausländischen Wurzeln für eine Ausbildung zur kultursensiblen Altenpflegehelferin gewinnen und während der Ausbildungszeit unterstützen.
Laut Altpeter nehmen ältere Migranten heute häufiger als früher die Hilfe ambulanter Pflegedienste in Anspruch oder leben in Pflegeeinrichtungen. Das stelle die Einrichtungen und Dienste vor die Herausforderung, ihre medizinischen und pflegerischen Angebote auf die besonderen Bedürfnisse älterer und pflegebedürftiger Migranten auszurichten. Sie wies darauf hin, dass das neue Heimrecht in Baden-Württemberg vorsehe, die kulturelle und religiöse Orientierung der Menschen mit Pflege- oder Unterstützungsbedarf künftig mehr zu berücksichtigen.
Den entsprechenden Gesetzesentwurf für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege hatte das Landeskabinett vor zwei Wochen beschlossen.
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