Die Arbeitslosigkeit in Griechenland hat ein Rekordhoch erreicht. Mehr als die Hälfte der 15- bis 24-jährigen Griechen ist arbeitslos, bei den 25- bis 29-Jährigen ist es ein Drittel. Um sich selbst eine Perspektive zu schaffen, versuchen immer mehr Griechen ihr Heil außerhalb der Städte und machen sich auf dem Land oder den Inseln in der Ägäis selbstständig.
Thementag Griechenland
Unter Arbeitslosigkeit, Finanzdebakel und Sparpolitik leiden in Griechenland vor allem die Jugendlichen. 52,7 Prozent der 15- bis 24-jährigen vorzeitigen Schulabgänger sind arbeitslos, in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen sind mehr als ein Drittel ohne Arbeit. Das gilt auch für Athen. Immer mehr junge Griechen verlassen daher die Hauptstadt, um auf dem Land ein neues Leben zu beginnen.
Dort sehen sie die Möglichkeit, sich etwas Eigenes aufzubauen. Die Dokumentation begleitet den Informatikingenieur Theodoros, der aus Athen auf die Insel Ikaria im Ägäischen Meer gezogen ist. Dort hat er seine gesamten Ersparnisse in eine Ruine und in Landwirtschaftsmaschinen im Wert von 4.000 Euro investiert. Doch das Bauernleben ist schwerer als er dachte: Als der Sommer kommt, vernichtet die Trockenheit alles, was er geschaffen hat. Theodoros ist ruiniert und entmutigt.
Doch zum Glück kommen die Inselbewohner ihm und den anderen „Stadtflüchtlingen“ zu Hilfe. Ikaria ist eine ungewöhnliche Insel: Da hier erstaunlich viele Menschen bei guter Gesundheit das hundertste Lebensjahr erreichen, ist das „kleine Land“ immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien aus der ganzen Welt. Warum sind die Inselbewohner so glücklich und ausgeglichen? Liegt es an der besonderen Ernährung oder an der solidarischen Gesellschaft, am Klima oder an dem besonderen Tagesrhythmus, der den Menschen hier ausnehmend viel Zeit zum Leben lässt?
Auf jeden Fall sehen sich die jungen Menschen in ihrer Entscheidung bestätigt: Weit weg von Athen und der Krise ist Ikaria der richtige Ort, um noch einmal ganz von vorn zu beginnen.