IGB-Umfrage: Regierungen versagen bei Arbeitslosigkeit

80 Prozent der Menschen glauben, dass ihre Regierung bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit versagt hat. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB / 18.07.2013). 

Das internationale Meinungsforschungsunternehmen TNS hatte im Auftrag des IGB im April dieses Jahres BürgerInnen in Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Kanada, Indien, Japan, Russland, Spanien, Südafrika, Vereinigten Königreich und den USA befragt.  Anlass der Umfrage war das Treffen der Arbeits- und Finanzminister der G20-Staaten in Moskau. Denn auch im fünften Jahr der Finanzkrise läuft die Weltwirtschaft Gefahr, dass es in Europa zu weiteren Rezessionen kommt. Ein Warnzeichen: selbst in aufstrebenden Volkswirtschaften gerät das Wachstum allmählich ins Stocken. Steigende Arbeitslosenzahlen, extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit und der Mangel an menschenwürdigen Arbeitsplätzen sind derzeit die Hauptprobleme.IGB-Umfrage 2013

Die Umfrage wurde vom Internationalen Gewerkschaftsbund für die Gewerkschaftsgruppierung Labour 20 (L20) in Auftrag gegeben. In der L20 sind Gewerkschaften aus den G20-Staaten vertreten.

Zweite internationale Meinungsumfrage im Auftrag des IGB: Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt fühlen von ihren Regierungen im Stich gelassen. Die Umfrage repräsentiert die Meinung von über der Hälfte der Weltbevölkerung.

Regierungen lassen BürgerInnen im Stich

Das Ergebnis der Umfrage: Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt fühlen sich in an der andauernden Krise von ihren Regierungen im Stich gelassen. Dies sollte den Arbeits- und Finanzministern der G20 klar machen, dass sie unverzüglich handeln müssen, erklärte der IGB.

80 Prozent der TeilnehmerInnen an der Befragung geben an, ihre Regierung habe dabei versagt, die Arbeitslosigkeit in ihrem Land wirksam zu bekämpfen. Dieser Ansicht sind auch mehrheitlich die TeilnehmerInnen aus den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika).

Am stärksten betroffen von der Finanzkrise und ihren Folgen sind laut Umfrage sind Frauen. Ihre Beschäftigungs- und Einkommenslage hat sich demnach kontinuierlich verschlechtert.

Unternehmensinteressen stehen über Wohl der Beschäftigten

Die G20-Staaten befinden sich derzeit im Beschäftigungsnotstand und sind einer Vertrauenskrise in die Führung ihrer Länder konfrontiert. Diese könnte sich als ebenso gefährlich wie die Krise von 2008 erweisen.

Von ihren Regierungen im Stich gelassen fühlt sich die überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger. Offensichtlich stellten die Administrationen Unternehmens-Interessen über die Interessen der arbeitenden Bevölkerung. Gleichzeitig nehmen Arbeitslosigkeit und Einkommensungleichheit weiter zu. Nur 13 % der UmfrageteilnehmerInnen glauben, dass tatsächlich die Interessen der Erwerbstätigen im Mittelpunkt der Regierungspolitik steht.

Arbeitsgesetze reichen nicht aus

Die derzeitigen Arbeitsgesetze sorgen weder für Arbeitsplatzsicherheit (64 %) noch für faire Löhne und Gehälter (64 %). 38 % bezweifeln, dass die geltenden Arbeitsgesetze tatsächlich vernünftige Arbeitszeiten gewährleisten können.

Quelle: www.dgb.de

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