Es war kein einfaches „Herzlich Willkommen“, mit dem die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die knapp 300 Gäste der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken, am Dienstag, 14.05.2013, begrüßte. „Es gibt keinen Ausdruck, der das Lebensgefühl in unserem Land besser beschreibt als diese beiden Worte“, sagte die CDU-Politikerin.
Das „Herzlich Willkommen“ tönt noch nicht überall, und es könnte grundsätzlich noch lauter und konsequenter tönen. Schließlich bedeute Integrationsarbeit „Alle im Blick zu haben“, betonte die Ministerpräsidentin. Kernfaktor sei die Sprachkompetenz. Wer auf Dauer aktiver Teil der Gesellschaft sein will, wer mitgestalten will, der müsse die Sprache sprechen können. Dabei könne man sich nicht nur auf den Staat verlassen – dessen Aufgabe sei es, die Rahmenbedingungen zu setzen. Doch ohne die Unterstützung der Familien könne das nicht klappen.
Insgesamt hätten Politik und Gesellschaft nicht nur die Aufgabe, die für sie vorteilhafte Zuwanderung – sprich die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften für den Arbeitsmarkt – zu gestalten, sondern auch ihre humanitäre Pflicht zu erfüllen. „Wir müssen auch schwierige Themen ansprechen und dürfen die Menschen mit ihren Problemen, die Zuwanderung ja durchaus mit sich bringen kann, nicht alleine lassen.“ Auf der anderen Seite müssten Zuwanderern aktive Integrationsleistungen abverlangt werden. Eine Querschnittsaufgabe also, an der sich jeder beteiligen kann und sollte.
Deutschland ist ein Einwanderungsland
In ihrer Eröffnungsrede legte Staatsministerin Maria Böhmer den Fokus auf einen Satz, um den sie und andere lange gerungen haben: „Deutschland ist ein Einwanderungsland“ verkündete sie – und doch sei man in Deutschland noch nicht am Ende, was die weitere Liberalisierung der Zuwanderungsvoraussetzungen angeht.
Als Ausdruck einer Willkommens- und Anerkennungskultur bezeichnete Böhmer besonders den Nationalen Aktionsplan Integration, das Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie individuelle Integrationsvereinbarungen.
In insgesamt fünf parallel stattfindenden Foren tauschten sich die Teilnehmer im Anschluss zu den Themen „Integration von Zuwanderern aus der EU“, „Wie geht unsere Gesellschaft mit Flüchtlingen um“, „Die Kommune als Ort des Willkommens“, „Gemeinsam gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ sowie „Zusammenleben in Vereinen“ aus.
Ein Empfang im Landtag des Saarlandes durch Landtagspräsident Hans Ley rundete den ersten Tag der Bundeskonferenz ab.
Quelle: www.bundesregierung.de