Diese positive Entwicklung hat sich auch auf die Entwicklung der Realeinkommen niedergeschlagen. „Anders als im Vorjahr sind die tariflichen Grundvergütungen 2012 real wieder gestiegen“, sagt Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs. Da sich die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr um 2,0 Prozent erhöhten, ergibt sich im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt ein realer Anstieg der Tariflöhne und -gehälter um 0,7 Prozent.
Insgesamt schlossen die DGB-Gewerkschaften in Deutschland im vergangenen Jahr Lohn- und Gehaltstarifverträge für gut 8,9 Mio. Beschäftigte ab, darunter etwa 7,9 Mio. in den alten und knapp 1,1 Mio. in den neuen Bundesländern. Die Laufzeit der Verträge beträgt durchschnittlich 18,0 Monate und liegt damit deutlich niedriger als im Vorjahr mit 22,8 Monaten. Für weitere 8,6 Mio. Beschäftigte traten im Jahr 2012 Erhöhungen in Kraft, die bereits 2011 oder früher vereinbart worden waren.
Die Tarifrunde 2013 hat bereits begonnen: Verhandelt wird in Kürze im öffentlichen Dienst (Länder) sowie bei der Deutschen Bahn und einigen Energiekonzernen. Im Februar folgt die Eisen- und Stahlindustrie, Ende März das Bauhauptgewerbe, das Versicherungsgewerbe und erste Bereiche des Einzel-, Groß- und Außenhandels. Ende April stehen die Verträge in der Metall- und Elektroindustrie auf dem Tarifkalender. Die vorliegenden Tarifforderungen der Gewerkschaften bewegen sich zwischen 5,0 und 6,5 Prozent.
Quelle: www.boeckler.de