Staat erzielt erstmals seit 2007 Finanzierungsüberschuss
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 |
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0,0 | – 0,4 | 1,2 | 0,7 | 3,7 | 3,3 | 1,1 | – 5,1 | 4,2 | 3,0 | 0,7 |
Kalenderbereinigt errechnet sich eine höhere BIP-Wachstumsrate von 0,9 %, da 2012 – unter anderem aufgrund der arbeitnehmerfreundlichen Lage der Weihnachtsfeiertage – drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als 2011.
2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 |
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0,0 | – 0,4 | 0,7 | 0,8 | 3,9 | 3,4 | 0,8 | – 5,1 | 4,0 | 3,1 | 0,9 |
Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts erwies sich der Außenhandel angesichts eines schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds als sehr robust: Deutschland exportierte im Jahr 2012 preisbereinigt insgesamt 4,1 % mehr Waren und Dienstleistungen als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stiegen die Importe lediglich um 2,3 %. Die Differenz zwischen Exporten und Importen – der Außenbeitrag – steuerte 1,1 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum 2012 bei und war damit einmal mehr wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft.
Die Binnennachfrage entwickelte sich unterschiedlich: Zwar wurde im Inland mehr konsumiert (+ 0,8 % bei den privaten und + 1,0 % bei den staatlichen Konsumausgaben). Die Investitionen konnten aber erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 keinen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum liefern. Sie gingen zum Teil deutlich zurück: Die Bauinvestitionen um 1,1 % und die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 4,4 %.
Charakteristisch für die Entstehung des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2012 ist eine Zweiteilung der Wirtschaft: In den Dienstleistungsbereichen legte die preisbereinigte Bruttowertschöpfung gegenüber 2011 zum Teil kräftig zu. Dagegen rutschten sowohl das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe (– 0,8 %) als auch das Baugewerbe (– 1,7 %) ins Minus. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche genau wie das BIP um 0,7 %.
Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2012 mit 41,6 Millionen das sechste Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Die Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, ging 2012 um 0,3 % zurück. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet nahm die Arbeitsproduktivität dagegen um 0,4 % zu, weil das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen weniger stark gestiegen ist als das Bruttoinlandsprodukt.
Die Staatshaushalte waren im Jahr 2012 weiter auf Konsolidierungskurs: Der Staatssektor – dazu gehören Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen – beendete das Jahr nach noch vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Dabei reduzierte der Bund sein Defizit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich, während die Gemeinden und vor allem die Sozialversicherungen wie schon im Jahr 2011 einen kräftigen Überschuss erwirtschafteten. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus für den Staat eine Überschussquote von 0,1 %. Damit kann der Staat für 2012 erstmals seit 2007 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.
Ausführlichere Informationen zu den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechungen für das Jahr 2012 enthält das Statement von Präsident Roderich Egeler auf der heutigen Pressekonferenz sowie das zusätzliche Begleitmaterial „Bruttoinlandsprodukt 2012 für Deutschland“, das im Internet verfügbar ist.
Am 14. Februar 2013 wird das Statistische Bundesamt erste Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das vierte Quartal 2012 sowie die überarbeiteten Ergebnisse für das Jahr 2012 veröffentlichen (nur BIP). Detaillierte Ergebnisse folgen am 22. Februar 2013.
Die im August 2012 veröffentlichten Ergebnisse für die Jahre 1991 bis 2011 wurden – wie immer zum jetzigen Zeitpunkt – nicht überarbeitet.
Quelle: www.destatis.de