Gemeinsam gegen Wohnungsnot in Bonn!

Gewerkschaft, Wohlfahrtsverbände und Mieterbund stellen neue Wohnungsmarktstudie vor

Die Bevölkerung der Stadt Bonn wächst auch in den nächsten zehn bis 15 Jahren weiter an. Gleichzeitig findet kaum Wohnungsneubau statt. Nur wenige unbebaute Flächen stehen zur Verfügung, die entsprechenden Grundstücke sind kostspielig. Die Anzahl der öffentlich geförderten Wohnungen nimmt immer stärker ab, weil die Bindungsfristen auslaufen. In der Stadt Bonn fehlen nach aktuellen Schätzungen rund 5.000 Mietwohnungen.

Die Folge sind steigende Mieten, Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten aus bestimmten Vierteln und Konzentration in anderen. Dadurch steigen auch die Ausgaben der Stadt für Wohnkosten von Transferleistungsbeziehern.

Angesichts dieser dramatischen Wohnungsmarktlage haben sich Deutscher Gewerkschaftsbund, Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und der Mieterbund in Bonn zusammengeschlossen, um auf die Auswirkungen dieser Entwicklung auf verschiedene Bereiche der Bonner Gesellschaft hinzuweisen. Sie haben in einer gemeinsamen Studie zahlreiche bereits vorhandene Analysen zusammengefasst und zeigen darin auch Handlungsoptionen auf, wie alle gesellschaftlichen Gruppen der Stadt Bonn gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Politik gegensteuern können um den sich abzeichnenden Trend aufzuhalten.

Dazu erklärt Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes: „Für Menschen mit geringen Einkommen und Transferleistungsbezieher ist die Wohnungsnot in Bonn bereits heute akut.“ Jean-Pierre Schneider, Direktor der Caritas ergänzt: „Der Schwund an öffentlich geförderten Wohnungen hat es in den letzten Jahren immer schwerer gemacht, eine Wohnung für solche Menschen zu besorgen, die aufgrund sozialer und gesundheitlicher Probleme auf dem freien Markt nichts finden.“

Auch der Geschäftsführer der AWO Bonn/Rhein-Sieg, Werner Dobersalske, weiß, vor welchen Problemen Wohnungssuchende in Bonn stehen. „Vor allem alte Menschen, die auf barrierearme Wohnungen angewiesen sind, finden angesichts sinkender Renten kaum bezahlbare Wohnmöglichkeiten in der Stadt.“

Ingo Degenhardt, ehrenamtlicher Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg, weist darauf hin, dass nicht nur Transferleistungsbezieher und Geringverdiener betroffen sind. „Als wachsende Stadt mit neuen Arbeitsplätzen haben wir in Bonn einen hohen Bedarf an Fachkräften, die ebenfalls nach bezahlbarem Wohnraum suchen. Auch für die Gruppe der Durchschnittsverdiener wird es in Bonn aber eng auf dem Wohnungsmarkt und vor allem teuer. Nicht immer ist die Qualität der Wohnungen dem Preis angemessen.“

Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes in Bonn freut sich darüber, dass ein Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen vor Ort sich der Problematik gemeinsam annehmen will. „Nur gemeinsam können wir die Probleme auf dem Wohnungsmarkt in Bonn lösen. Auch die Bürgerinnen und Bürger müssen neuen Bauvorhaben gegenüber aufgeschlossen sein, damit sich die Lage nicht weiter zuspitzt. Für diese Akzeptanz in der Bürgerschaft wollen wir werben.“ 

www.koeln-bonn.dgb.de

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