Minister Schneider: Mit Aktionsprogramm Wohnungslosigkeit vorbeugen

Sozialminister Guntram Schneider hat die Wohnungslosenstatistik 2014 für NRW vorgelegt. Danach waren am Stichtag 30. Juni 2014 insgesamt 21.065 Menschen in Obdachlosenunterkünften untergebracht oder vorübergehend in anderen Einrichtungen oder auch bei Bekannten untergekommen.

Die Zusammensetzung der Gruppe wohnungsloser Menschen hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Rund 30% der erwachsenen Wohnungslosen haben einen Migrationshintergrund und gut ein Viertel (26,0%) zählt zu den jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre). Etwa zwei Drittel (64,5%) der von den Kommunen untergebrachten erwachsenen Wohnungslosen sind Männer.

„Jeder wohnungslose Mensch ist einer zu viel, deshalb unterstützen wir Kommunen und soziale Träger, die modellhafte Ansätze zur Vorbeugung gegen Wohnungslosigkeit entwickeln“, sagte Schneider. „Wohnungslosigkeit fällt nicht plötzlich vom Himmel, sie kündigt sich in aller Regel an. Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Suchtprobleme gehen oft einem Wohnungsverlust voraus.“

Mit dem Aktionsprogramm gegen Wohnungslosigkeit unterstützt das Sozialministerium die für die Unterbringung wohnungsloser Menschen zuständigen Kommunen sowie freie Träger der Wohnungslosenhilfe jährlich mit 1,12 Millionen Euro. Derzeit laufen in Köln zwei vom Land aus dem Aktionsprogramm gegen Wohnungslosigkeit geförderte neue Modellprojekte an. „BerMico – Beratung und Mietcoaching bei drohendem Wohnungsverlust“ des SKM Köln e.V. baut auf eine frühe Intervention durch Beratung. Mit einem niedrigschwelligen Angebot im Wohnquartier soll erreicht werden, dass Angebote wie Schuldner- und Suchtberatung besser genutzt werden. Außerdem soll die Arbeit aller Akteure enger verzahnt werden.

Da Schulden und insbesondere Mietschulden ein häufiger Auslöser von Wohnungslosigkeit sind, ist eine frühzeitige Information und Beratung von großer Bedeutung. Das Modellprojekt „Präventive Budgetberatung zur Wohnungssicherung“ der Schuldnerhilfe Köln e.V. bietet eine telefonische Budget- und Sozialberatung für Mieter mit Zahlungsschwierigkeiten. Das Projekt setzt auch auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft, um frühzeitig auf Problemfälle aufmerksam zu werden und gemeinsam zu konstruktiven Problemlösungen zu kommen.

Infos zu den Modellprojekten unter:  http://www.mais.nrw.de/04_Soziales/4_Soziales_Netz/hilfe_bei_wohnungsnot/index.php

Weiterführende Infos zur NRW-Wohnungslosenstatistik: www.sozialberichte.nrw.de

Quelle: www.mais.nrw.de

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