Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften fordert die Abschaffung der Optionspflicht. Dies wäre ein wichtiges integratives Signal an Deutsche mit ausländischen Eltern und ein Meilenstein in einem Koalitionsvertrag.
Immer mehr junge Erwachsene sind aufgrund der Optionspflichtregelung von dem Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit betroffen. Ein Forschungsbericht des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in 2012 dokumentiert die ambivalente Wirkung der Optionspflicht. Für die meisten Jugendlichen bedeutet sie eine Konfliktbelastung. Sie können nicht nachvollziehen, warum ihnen diese Entscheidung überhaupt abverlangt wird.
„Es gibt somit ein Wissen darüber, dass die Optionspflicht für eine gelungene Integration nicht notwendig ist und folglich abgeschafft gehört“, betont Hiltrud Stöcker-Zafari, Bundesgeschäftsführerin des Verbandes. „Die Koalitionsverhandlungen sind jetzt der richtige Rahmen, um eine Kurskorrektur vorzunehmen. Gut integrierte Deutsche dürfen nicht zu Ausländern gemacht werden! Es gilt, ein Signal in Richtung der vielen jungen Menschen zu geben, dass ihre ausländischen Wurzeln ein Teil unseres Landes sind und eben kein Hindernis für ein erfolgreiches Miteinander.“
Weiterhin spricht sich der Verband grundsätzlich für Mehrstaatigkeit auch bei Einbürgerungen aus. Sie wird bereits in mehr als der Hälfte der Einbürgerungsverfahren zugelassen. Mehrstaatigkeit ist damit eine nicht mehr zu übersehene gesellschaftliche Realität. Die Koalitionäre tun gut daran, diese Tatsachen in ihren Verhandlungen adäquat zu berücksichtigen.
Ihr Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen:
Hiltrud Stöcker-Zafari, Bundesgeschäftsführerin,
Tel.: 069 / 713756 -12, Mail: stoecker-zafari@verband-binationaler.de
Jede achte Eheschließung in Deutschland ist heute eine binationale Verbindung. Jedes vierte Kind, das hier geboren wird, hat Eltern unterschiedlicher Nationalitäten. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, setzt sich seit 1972 ein für die Interessen binationaler/bikultureller Paare und Familien sowie von Menschen, die in interkulturellen Zusammenhängen in Deutschland leben.
Quelle: Pressemitteilung